Moacyr Scliar

Der Krieg in Bom Fim

Übersetzung: Marlen Eckl
Sprache: Deutsch
142 Seiten, Klappenbroschur
1 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-011-7
Erschienen: 2013
14,90 €

Jüdische Spuren Bd. 5

"Mit Moacyr Scliars Bom Fim erhielten der jüdische Immigrant und seine Nachkommen eine literarische Staatsbürgerschaft." Flávio Loureiro Chaves

1943. In Bom Fim, dem jüdischen Viertel von Porto Alegre, wachsen Joel und seine Freunde wohl behütet unter der fürsorglichen Obhut ihrer Mütter auf. Dort verschmelzen die Alte und die Neue Welt. Man trifft ebenso auf Figuren aus Chagalls Bilderwelt und Franz Kafkas Werken wie auf temperamentvolle, gütige Schwarze, deren fremde Kultur von den Bewohnern neugierig bestaunt wird. Diese Harmonie und Geborgenheit sind jedoch in Gefahr. Der Zweite Weltkrieg wirft seine dunklen Schatten auf Bom Fim. Brasilien befindet sich im Krieg mit Deutschland. Joel ist nicht bereit, den Nazis und ihren brasilianischen Verbündeten Bom Fim widerstandslos zu überlassen. Als selbst ernannter König und Hauptmann sieht er sich als Retter des Vaterlands. Gemeinsam mit seinen Freunden stellt er sich mutig dem Kampf und schreckt auch dann nicht zurück, als ihm eines Tages Hitler in Porto Alegre begegnet...

Moacyr Scliar beschreibt in diesem Roman die hierzulande wenig bekannte aktive Teilnahme Brasiliens am Zweiten Weltkrieg und deren Auswirkungen auf den Alltag im Land. Während der Militärdiktatur veröffentlicht, wirft er auch ein neues Licht auf diese dunklen Jahre der brasilianischen Geschichte. Der Krieg in Bom Fim komplettiert die Trilogie von Die Ein-Mann Armee und Die Götter der Raquel

Aus dem brasilianischen Portugiesisch von Marlen Eckl
Herausgegeben von Liliana Ruth Feierstein

Brasilien: Ehrengast der Frankfurter Buchmesse 2013

Die Veröffentlichung wurde unterstützt vom Kulturministerium Brasilien/Stiftung Nationalbibliothek. 

Moacyr Scliar

(Porto Alegre 1937 – 2011 Porto Alegre) Arzt und Schriftsteller, wuchs als Kind russisch-jüdischer Immigranten im damaligen jüdischen Viertel Bom Fim in Porto Alegre auf. Er gilt neben Clarice Lispector als der wichtigste Vertreter der brasilianisch-jüdischen Literatur und zählt zu den meist übersetzten Gegenwartsschriftstellern Brasiliens. In mehr als 70 Werken unterschiedlicher Genres – Romane, Erzählungen, Essays sowie Kinder- und Jugendbücher– setzte er sich mit dem Judentum, der Medizin und der Lebenswirklichkeit der brasilianischen Mittelklasse auseinander. Außerdem schrieb er Kolumnen und Beiträge für brasilianische Zeitungen, u.a. für die Folha de S. Paulo und die Zero Hora. Für seine Werke erhielt Scliar zahlreiche Preise, darunter mehrfach den Prêmio Jabuti und den Prêmio Casa de las Américas. Seit 2003 gehörte er der Academia Brasileira de Letras an.