Gerd Hardach

Parallele Leben. Mathilde Scheinberger und Karl Hofer

Sprache: Deutsch
80 Seiten, Broschur
8 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-167-1
Erschienen: 2016
9,90 €

Gegen Verdrängen und Vergessen Bd. 11

Mathilde Scheinberger und Karl Hofer heirateten 1903. Sie hatten drei Söhne, von denen einer bereits im Kindesalter starb. In den 1920er Jahren nahm Karl, inzwischen ein prominenter Maler, eine Beziehung zu einer anderen Frau auf. Mathilde und Karl lebten seitdem getrennt, aber die Ehe wurde nicht geschieden. Dann kam die Zeit der nationalsozialistischen Diktatur. Mathilde gehörte nicht der jüdischen Religionsgemeinschaft an, galt aber nach der Rassenideologie des Nationalsozialismus als „Jüdin“, weil sie jüdischer Herkunft war. Die Ehe von Mathilde und Karl wurde 1938 geschieden. Mathilde verlor damit den Schutz der „Mischehe“ mit einem nichtjüdischen Partner. Sie wurde vier Jahre später in das Konzentrationslager Auschwitz deportiert und dort ermordet. Karl heiratete wenige Wochen nach der Scheidung seine langjährige Partnerin. Mit ihr lebte er noch siebzehn Jahre zusammen. „Parallele Leben“ bezieht sich in dieser Doppelbiographie auf zwei Lebensgeschichten, die eng aufeinander bezogen sind und sich gegenseitig intensiv beeinflussen. 



Gerd Hardach

geboren 1941 in Essen. Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften an der Universität Münster, der École des Hautes Études en Sciences Sociales in Paris und der Freien Universität Berlin. Von 1972 bis 2006 Professor für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte an der Universität Marburg. Gastprofessor an der Universität Tokyo und an der Freien Universität Berlin. Bücher und Aufsätze zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Neuzeit.

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