Aus dem Deutschen Kunstarchiv: Parallele Leben. Mathilde Scheinberger und Karl Hofer

11.01.2017 19:00 Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg

Der Vortrag von Prof. Dr. Gerd Hardach berichtet von der Beziehung zwischen Mathilde Scheinberger und Karl Hofer, die glücklich begann und traurig endete.
Mathilde Scheinberger (1874-1942) und Karl Hofer (1878-1955) lernten sich Anfang des 20. Jahrhunderts kennen und heirateten 1903. In den zwanziger Jahren begann Hofer, inzwischen ein prominenter Maler, eine Beziehung mit einer anderen Frau. Er und Mathilde lebten seitdem getrennt, die Ehe wurde aber nicht geschieden.
Zur Zeit der nationalsozialistischen Diktatur verlor Karl Hofer seine Anstellung an der Berliner Kunsthochschule, seine Bilder galten als "entartet". Dennoch war er bemüht, seine Arbeit weiter fortzuführen. Mathilde gehörte der evangelischen Kirche an, galt aber nach der Rassenideologie des Nationalsozialismus als "Jüdin", weil sie jüdische Vorfahren hatte. Mathilde kam 1942 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau ums Leben. Karl Hofer überstand die schwierigen Jahre. Nach dem Ende der Diktatur erfuhr er bis zu seinem Tod als engagierter Künstler hohe Anerkennung.
Veranstaltungsort:
Germanisches Nationalmuseum
Aufseß-Saal
Kartäusergasse 1 
90402 Nürnberg

Informationen zum Autor: Gerd Hardach