Die jüdische Geschichte Hamburgs - Mehr als eine "Glaubensfrage"

21.09.2016 14:00 - 15:00 Universität Hamburg, HOF-221

Mazzefabrik - Holsatia-Werke - Kultur- und Jugendbund - Wilhelminenhöhe - Israelitisches Krankenhaus. Diese und andere Orte stehen für eine lebendige und vielfältige jüdische Vergangenheit Hamburgs. Aus Anlass der Veröffentlichung der historischen Bildersammlung des Joseph Carlebach Institutes Jerusalem und des 175. Geburtstages des Israelitischen Krankenhauses Hamburgs lädt der Hentrich & Hentrich Verlag zu einem Streifzug durch die wechselvolle Geschichte jüdischen Lebens in Hamburg ein, das nicht nur eine religiöse Dimension besitzt, sondern die Stadt kulturell, gesellschaftlich und wirtschaftlich entscheidend geprägt hat.

Exemplarisch dafür steht das 1841 von Salomon Heine gestiftete Krankenhaus der Deutsch-Israelitischen Gemeinde Hamburg. Die tiefgeifenden Kontinuitätsbrüche und existentiellen Bedrohungen durch die NS-Diktatur ab 1933 wirkten nachhaltig. Die Stiftung konnte nach 1945 nur unter großen Schwierigkeiten wiederbelebt werden. Heute versteht sich das Israelitische Krankenhaus in einer langen Tradition, deren Leitmotiv "Menschenliebe ist die Krone aller Tugenden" Orientierung über alle politischen, ökonomischen und technologischen Wandlungen hinweg bei der Versorgung von Kranken bietet - unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit.

Ausgewählte Lebensläufe wie die des Rabbiners, Naturwissenschaftlers und Schriftstellers Joseph Carlebach (1883-1942), der gemeinsam mit seiner Frau Lotte Carlebach-Preuss das jüdische Gemeindeleben Hamburgs bis zur Shoah maßgeblich prägte, runden das historische Bild jüdischen Lebens dies- und jenseits von "Glaubensfragen" ab.
Veranstaltungsort:
Eine Veranstaltung im Rahmen des 51. Deutschen Historikertages an der Universität Hamburg

Der zentrale Campus der Universität befindet sich direkt gegenüber dem S-und Fernbahnhof Bahnhof Dammtor, an dem die S-Bahnen S11, S21 und S31, die Busse M4, M5, 34 und 109 halten. Fußläufig liegt auch die U-Bahnstation Stephansplatz, zu der die U1 führt.