Wilhelm Merton in seiner Stadt
Gedenkband zum 175. Geburtstag
364 pages, hardcover
47 illustrations
ISBN: 978-3-95565-592-1
Publication date: 2023
27.00 €
Am 14. Mai 2023 jährt sich zum 175. Mal der Geburtstag von Wilhelm Merton (1848–1916). Die Stadt Frankfurt am Main verdankt Merton wichtige ökonomische, soziale und kulturelle Impulse. Merton entstammte einer jüdischen Kaufmannsfamilie, die ihre Wurzeln in London hatte. Sein Vater war 1834 nach Frankfurt ausgewandert, dort sesshaft geworden und in den Metallhandel eingestiegen. 1837 heiratete er die Tochter seines Prinzipals. Geboren 1848 gründete Wilhelm 1881 in Frankfurt die Metallgesellschaft A. G., mit der der überschaubare Metallhandel von Vater und Großvater zum weltweit tätigen Konzern expandierte. Parallel zu seinen ökonomischen Aktivitäten entwickelte Merton in Frankfurt ein ganzes Netz sozialer Organisationen. In deren Zentrum stand das Institut für Gemeinwohl, dessen Aufgabe vor allem im Ausbau sozialpolitischer Forschung bestand. Mit der Vermehrung des Wissens um die Ursachen sozialer Notstände wollte Merton diese an ihrer Wurzel bekämpfen. Höhepunkt seiner forschungspolitischen Initiativen war die prominente Mitwirkung an der Gründung der Frankfurter Universität.
Die Autorinnen und Autoren des Bandes beleuchten die verschiedenen Dimensionen seines Schaffens und dessen Verankerung in Frankfurt, wo sie sein Wirken wieder verstärkt ins öffentliche Bewusstsein rücken wollen.
Mit Beiträgen von Andrea Hopp | Ralf Roth | Christoph Sachße | Ulrich Stascheit | Jürgen Steen | Florian Tennstedt
"Wilhelm Merton und seine Frau Emma Ladenburg waren 1899 zum evangelisch-reformierten Glauben konvertiert; die fünf Kinder ließen sie zuvor taufen. In seinen autobiografischen Fragmenten schreibt Merton, dass er schon früh die streng orthodoxe Lebensweise der Großmutter abgelehnt habe. Aber wie Wenzel betont, folgte er weiter dem jüdischen Gebot der Zedaka, der Wohltätigkeit: 1890 und 1914 entstanden das Institut für Gemeinwohl, die Centrale für private Fürsorge, die Akademie für Sozial- und Handelswissenschaften, das Soziale Museum und eben die Frankfurter Stiftungsuniversität." Frankfurter Rundschau, 12. Mai 2023