„Eine beeindruckende, hervorragend dokumentierte und faire Studie über die Ereignisse, die im Gefolge des Holocaust einem Volk eine souveräne Heimat gaben und ein anderes enteigneten. [...] Was an Morris' Arbeit als Historiker so bemerkenswert ist: dass sie niemandes Vorurteilen schmeichelt, am wenigsten seinen eigenen.“ David Remnick, New Yorker
„Morris erzählt die Geschichte seines neuen Buches nüchtern und düster, unparteiisch und erschöpfend. [...] Ein maßgeblicher und fairer Bericht über ein epochales und brisantes Ereignis. Er hat dieses Ereignis mit schonungsloser Genauigkeit rekonstruiert.“ David Margolick, New York Times Book Review
„Morris' Bericht erscheint bewundernswert, weil er keine Angst hat, beide Lager zu verärgern. [...] Sein Engagement für die Suche nach der historischen Wahrheit verdient ebenso viel Bewunderung wie seine Bestürzung über die arabische Unnachgiebigkeit Sympathie hervorruft. [...] Morris' Buch ist keine bloße militärische Erzählung, sondern eine knackige, lebendige Einführung in die historische Tragödie Palästinas.“ Max Hastings, Sunday Times
„Wenn es darum geht, die Geschichte zu interpretieren, die sie 1947-49 gemeinsam erlebt haben, folgen Araber und Israelis zwei radikal unterschiedlichen Narrativen. [...] Eine der vielen Errungenschaften dieses bewundernswerten Buches besteht darin, dass es den Lesern zu verstehen hilft, warum jedes Narrativ eine solche Autorität besitzt und warum sie so hartnäckig unversöhnlich bleiben.“ Andrew Bacevich, Boston Globe
"Vom Sechs-Tage-Krieg über den Sinai-Krieg zur Zweiten Intifada und der iranischen Bombe: Seit der Staatsgründung muss sich Israel seiner Feinde erwehren. Auf militärische Auseinandersetzungen folgten regelmäßig Verhandlungen und Zugeständnisse an die arabischen Nachbarn. Die Diskussion, inwieweit der jüdische Staat den Forderungen der Gegenseite nachgeben oder ihnen militärisch begegnen soll und welches Maß von Gewaltanwendung dabei legitim ist, prägt die Geschichte Israels von Anbeginn."
Imprint des Nachworts von Stephan Grigat, Jungle World, 14. Dezember 2023 "Davon abgesehen ist diese Monografie, die Übersetzung wurde von der Gesellschaft für kritische Bildung ermöglicht, ein Muss, für jeden, der sich für den Nahostkonflikt interessiert. Das dem Buch vorangestellte Interview mit Morris fasst seine Themen nochmals kompakt zusammen. Im Nachwort stellt Stephan Grigat die weitere historische Entwicklung in den Grundzügen dar."
HaGalil, 25. Dezember 2023 "Ein gerade in Anbetracht des mangelnden historischen Wissens in diesem Themenfeld unbedingt lesenswertes Werk, monumental wie minutiös."
Catherine Newmark, DLF Kultur, 27. Januar 2024 "'1948' bietet als historische Studie eine gründliche Chronologie der Ereignisse im Kontext der israelischen Staatsgründung. [...] Mit all ihren akribischen Details ist die Studie vor allem für die Geschichtswissenschaft wertvoll, dennoch kann sie in der breiter interessierten Öffentlichkeit dazu beitragen, mit den auch im deutschen Sprachraum weitverbreiteten Mythen und Legenden rund um die Staatsgründung Israels aufzuräumen. [...] Deutsche Leser, die etwa Dan Diners Blick auf das jüdische Palästina vor und während des Zweitens Weltkriegs kennen und schätzen, können bei Morris gut anschließen."
Marc Reichwein, WELT, 29. Januar 2024 "Morris' Buch beeindruckt nicht nur durch die Fülle des sorgsam ausgebreiteten Materials, sondern insbesondere durch die behutsame Einführung in die Vorgeschichte des arabisch-israelischen Krieges, die Einbeziehung aller wichtigen Akteure (neben den Juden und den Palästinensern geht er auf die Sicht der Briten, der arabischen Nachbarstaaten und die UNO ein) und auch durch seine differenzierten Urteile."
Franz Sz. Horváth, literaturkritik.de, 15. Februar 2024
"Die arabische Seite hatte den Krieg begonnen, weil sie den UN-Teilungsplan nicht akzeptieren wollte, der einen palästinensischen Staat neben einem jüdischen vorsah. Eine religiös grundierte Kriegsbegeisterung erfasste die gesamte arabische Welt. Die Juden in Palästina verstanden den Krieg aus guten Gründen als Kampf ums nackte Überleben – die 'zionistischen Führer hatten eine tiefe und echte Furcht vor einer Wiederholung des Holocaust', schreibt Morris.
Die arabische Seite hatte den Krieg begonnen, weil sie den UN-Teilungsplan nicht akzeptieren wollte, der einen palästinensischen Staat neben einem jüdischen vorsah. Eine religiös grundierte Kriegsbegeisterung erfasste die gesamte arabische Welt. Die Juden in Palästina verstanden den Krieg aus guten Gründen als Kampf ums nackte Überleben – die 'zionistischen Führer hatten eine tiefe und echte Furcht vor einer Wiederholung des Holocaust', schreibt Morris."
Johannes Simon, Jungle World, 22. Februar 2024 "Der Palästinakrieg hatte nach der Deutung von Morris von Beginn an eine globale Dimension. Die arabischen Staaten betrachteten ihn als Abwehrschlacht gegen den von Israel verkörperten Westen und gegen den Angriff auf die heiligen Stätten des Islam. Der tiefe Hass, der den Konflikt bis heute antreibt, ist für Morris nur vor dem religiösen Hintergrund und der jahrhundertealten Tradition des Antisemitismus in islamischen Ländern zu verstehen. Das Massaker der Hamas ist die Konsequenz der fortschreitenden Islamisierung des Konflikts in den vergangenen Jahrzehnten. Im Hass auf die Juden und den Westen finden große Teile der arabischen Welt auch dann immer wieder zur Einheit, wenn sie das palästinensische Schicksal, wie schon 1948, nur mäßig interessiert."
Thomas Thiel, FAZ, 15. März 2024 „Als einer der ‚Neuen Historiker’ hat Benny Morris das Standardwerk über die Gründung des Staates Israel vorgelegt: Vom Bürgerkrieg im britischen Mandatsgebiet 1947 über den Angriff arabischer Staaten auf Israel – ein unbedingt lesenswertes Buch, endlich auf Deutsch!“ Tania Martini, literataz, 20. März 2024
"Der israelische Historiker Benny Morris hat ein unparteiisches Buch über den ersten arabisch-israelischen Krieg geschrieben. Ein Standardwerk – endlich auf Deutsch"
taz, 24. März 2024 "'Unschuld israelischer Waffen'? Arabische Barbarei? Der Historiker Benny Morris entlarvt mit seiner schonungslosen Analyse des Krieges von 1948 einige Mythen der zionistischen Geschichtsschreibung. Palästinenser seien damals durchaus gewaltsam vertrieben worden."
SZ, 24. März 2024 "Bereits während des folgenden Bürgerkrieges 1947/1948 wurden 75.000 bis 100.000 Araber vertrieben, mehrere Tausend kamen ums Leben. Ein Großteil sei aber auch von ihren Führern zur Flucht ermutigt worden, um nicht unter jüdischer Herrschaft zu leben. Morris widerspricht damit einem oft postulierten zionistischen Masterplan einer Vertreibung aller Araber. Er sieht eher eine kumulative Entwicklung, wo Entscheidungen über einzelne Dörfer getroffen wurden. Er verschweigt allerdings auch nicht, dass es tatsächlich ethnische Säuberungsaktionen gab, die genau so genannt wurden (Mivza Nikajon)." Jenny Hestermann, FAZ, 7. Mai 2024
„Der Verweis auf verschiedene Phasen ist von großer Relevanz. Denn, und das zeichnet Morris minutiös nach, die jüdische Seite gewann in dem oftmals blutigen interkommunalen Konflikt, der durch Guerillaaktionen und Terrorakte gekennzeichnet war, genau die militärische Expertise, um in der anschließenden Runde der Auseinandersetzungen mit den regulären Armeen der arabischen Staaten letztendlich die Oberhand zu gewinnen. Damit kratzt Morris kräftig an einem gängigen israelischen Narrativ, und zwar, dass es einem Wunder glich, die vielfache Übermacht besiegen zu können.“ Ralf Balke, Jüdische Allgemeine, 10. Mai 2024
„1948. Der erste arabisch-israelische Krieg“
Deutschlandfunk, 27. Mai 2024 "Weil Morris exakt und detailliert berichtet und dabei fair die Positionen beider Seiten wahrnimmt, ist es ein epochales gründliches dickes Buch geworden. In ihm kann man zum Beispiel erfahren, dass Israels erster Ministerpräsident David Ben-Gurion auch die arabische Perspektive sehr gut verstehen konnte. [...] Wenn umgekehrt auch Palästinenser Israelis so gut zu verstehen sich bemühen, hat der Friede in Nahen Osten noch eine Chance."
Ulfrid Kleinert, Sächsische Zeitung, 11. Juni 2024 "'1948' ist das wahrscheinlich wichtigste Buch über den ersten arabisch-israelischen Krieg. Die Einrahmung der deutschen Edition aber weist die Spuren eines Diskurses auf, dessen größte Krankheit auf beiden Seiten die gnadenlose Polarisierung ist." Tom Würdemann, ZFG 72, 2024
"Benny Morris’ Buch gehört zum Kanon der Werke, die für eine seriöse Auseinandersetzung mit der Genese auch der aktuellen Konflikte in und um Israel unerlässlich sind."
Richard Schuberth, Der Standard, 22. Juni 2024 "Zweifelsohne besteht der Hauptanspruch dieses Buchs darin, ein realistisches und unparteiisches Bild des ersten arabisch-israelischen Kriegs zu vermitteln. Dieser Anspruch auf Objektivität lässt das Buch aber mitunter wie eine reine Sammlung historischer Fakten erscheinen. Das ist sowohl die größte Stärke als auch die größte Schwäche des Buches. Eine Stärke insofern, als es das Bedürfnis nach sachlicher Information über einen weltweit umstrittenen Konflikt befriedigt. Eine Schwäche, weil es Aufgabe des Historikers zur Sinnstiftung durch Interpretation vernachlässigt und verschleiert."
Alban Sharkey, Archiv für Sozialgeschichte, 17. Juni 2024 "Nicht nur die hohe Fachkenntnis beeindruckt aber hier, werden doch auch differenzierte Wertungen vorgenommen. Diese mögen sowohl die dogmatischen Apologeten der seinerzeitigen israelischen Politik wie die erklärten gegenwärtigen Feinde des jüdischen Staates verstören. Aber mitunter sind die Autoren, die einen Platz zwischen den Stühlen einnehmen, die interessanteren Wissenschaftler. Und genau das ist der Fall bei Morris."
Armin Pfahl-Traughber, Hagalil, 6. August 2024 "Was bleibt dem Leser am Ende des Buchs? Man hat Vieles erfahren, von dem man keine Ahnung hatte, hat manche Zusammenhänge besser begriffen, auch Verständnis gewonnen für die Zeit und für beide Seiten – doch der ersehnten friedlichen Lösung ist man keinen Millimeter nähergekommen."
Michael Schlag, Landbote.info, 7. September 2024