Frank-Burkhard Habel

Curt Bois

Schauspieler in zehn Jahrzehnten

Sprache: Deutsch
86 Seiten, Broschur
20 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-571-6
Erschienen: 2023
8,90 €

Jüdische Miniaturen Bd. 302

Curt Bois (1901–1991), ein echter Berliner, gab sein vielbeachtetes Bühnendebüt 1908 als Heinerle in der Operette „Der fidele Bauer“, stand im selben Jahr in diesem Stück vor der Filmkamera und wurde damit der erste deutsche Kinderstar. Er spielte bis 1929 in vielen Stummfilmen und wurde Liebling des Berliner wie auch des Wiener Publikums. Seine Erfolgsserie riss 1933 ab: Die Nazis verfolgten den „Atheisten mosaischen Glaubens“. In die USA entkommen, prägte er in vielen kleinen Rollen (darunter in „Casablanca“) das Bild des Europäers auf der Leinwand. Nach seiner Rückkehr 1950 arbeitete er sowohl in der DDR bei Brecht als auch in der BRD und saß als Linker im Kalten Krieg zwischen den Stühlen. Regisseure wie Fritz Kortner, Wolfgang Staudte, Markus Imhoof und Wim Wenders besetzten ihn bald, und bei der ersten Verleihung des Europäischen Filmpreises konnte Bois 1988 für Wenders’ „Der Himmel über Berlin“ den Preis für die beste Nebenrolle entgegennehmen.



Frank-Burkhard Habel

meist F.-B. Habel abgekürzt, erhielt 1984 sein Diplom als Filmwissenschaftler an der HFF Potsdam-Babelsberg und war u. a. in den Bereichen Produktion, Archiv, Dramaturgie, Verleih und Publizistik tätig. Er war Schauspieler, Moderator und hat mehr als ein Dutzend Bücher geschrieben, zuletzt „Das große Lexikon der DEFA-Spielfilme“ in zwei Bänden (2017) und „Armin Mueller-Stahl – Im Herzen Gaukler“ (2020).

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