Der Hamburger Portugiesenfriedhof
Ein Weltkulturerbe
150 Seiten, Broschur
67 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-582-2
Erschienen: 2023
12,90 €
Wer den Portugiesenfriedhof in Hamburg-Altona betritt, begibt sich in eine verwirrende Buchstaben- und Bilderwelt, in ein Freiluftmuseum mit gelehrten Bibelzitaten und kunstvollen Gedichten, dekorativen Symbolen und biblischen Bildern, wahren und erfundenen Genealogien, die ein vergangenes Leben „jüdisch” imaginieren und zu Lese- und Studienmaterial verewigen. Die Namen der Verstorbenen erinnern und sprechen für die Toten, einzeln und im Kollektiv. Inschriften, Symbole und biblische Szenen lehren die „Vorbeiziehenden des Lebens“ nicht nur das Sterben, sondern ermahnen und unterrichten sie, wie ein Jude leben soll. Die Toten im „Haus des Lebens“ teilen uns ihre Einstellung zum Tod mit und gewähren uns Einblick in ihr Leben und die kulturelle Selbstverortung der Juden ihrer Zeit – und verwandeln so die Kunst des Sterbens in eine Kunst des Lebens.
"In [Studemund-Halévys] neue[r] schmalen Publikation in der Reihe Jüdische Miniaturen befaßt er sich nach einer einleitenden Zeittafel [...] für die Geschichte der sephardischen Juden in Hamburg von 1580 bis 2017 vor allem mit den Grabsteinen, ihrer Gestaltung (als Besonderheit z.B. Zeltgräber), den Verfassern der Inschriften, der Ikonographie und Epigraphik, unterstützt von zahlreichen kleinformatigen Schwarzweißfotos." Informationsblatt für Bibliotheken, Februar 2023
Besprochen in: LISKOR, März 2023
"Einen besonderen Überlieferungsbestand bilden Epitaphien als Ego-Dokumente, in denen die Verstorbenen in einen Dialog mit den Betrachtenden eintreten – einspannen des Exerzierfeld für all diejenigen, die sich mit mentalitäts- und religionsgeschichtlichen Fragen beschäftigen oder dem Freigeist der Aufklärung nachspüren. Gerade hier wird deutlich, welch intellektuelle Kraft von der jüdischen Gemeinde in Altona ausstrahlte." Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, April 2023
"Mehr als 250 Jahre lang sollten die Sepharden dort ihre Toten bestatten. Es ist der älteste portugiesisch-jüdische Friedhof in Nordeuropa." haYom, Mai/Juni 2023