Arye Sharuz Shalicar

Der neu-deutsche Antisemit

Gehören Juden heute zu Deutschland? Eine persönliche Analyse

Sprache: Deutsch
164 Seiten, Klappenbroschur
0 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-271-5
Erschienen: 2018
18,00 €

Vom Autor von „Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude“

Gerade einmal drei Generationen sind seit der Shoah vergangen. Deutschland ist heute ein anderes Land. Die Deutschen haben aus der Vergangenheit gelernt und sich ihrer Verantwortung für ein „Nie wieder“ gestellt. Ist es wirklich so? 
Arye Sharuz Shalicar trifft in seinem Beruf deutsche Spitzenpolitiker, Vertreter von Nichtregierungsorganisationen, Journalisten, Polizisten, Bundeswehrsoldaten, Akademiker und christliche Pilgergruppen. Nach unzähligen Gesprächen und Begegnungen gelangt er zu der bitteren Erkenntnis: Antisemitismus ist in Deutschland, nicht selten getarnt als „Israel-Kritik“, weiterhin tief verwurzelt.
„Neu-deutsche“ Antisemiten treten ihm unverhohlen und massenhaft in seinem Blog entgegen. Ihre Kommentare lassen keinen Zweifel daran: Juden gehören heute nicht selbstverständlich zu Deutschland.

Stimmen zum Buch
„Eine authentische, persönliche Stimme! Und ein wichtiges, notwendiges Buch, um den neuen Antisemitismus zu verstehen.“ Ahmad Mansour, Psychologe und Bestsellerautor

„Judenhass zeigt sich immer offener im Netz, auf der Straße, in Schulen und anderenorts. Häufig tarnt er sich auch als Antizionismus. Shalicars neues Buch beschreibt dieses Phänomen kenntnisreich, authentisch und direkt – ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Debatte über neuen und alten Antisemitismus.“ Detlef David Kauschke, Chefredakteur der Jüdische Allgemeine

Inhalt
Muslimischer Antisemitismus – Linksintellektueller Antisemitismus – Rechtsradikaler Antisemitismus – „Israel-Kritik“ – Philosemitismus – Christlicher Antisemitismus – Neidkultur

Leseproben
„70 Jahre nach dem Holocaust frage ich mich, ob Juden heute zu Deutschland gehören und wie willkommen sie eigentlich wirklich sind. Drei Generationen nach der Shoah frage ich mich, ob Deutschland sich in seiner Haltung den Juden gegenüber wirklich grundlegend verändert hat. Drei Generationen nach dem Tiefpunkt in der Geschichte, sowohl der Juden als auch der Deutschen, frage ich mich hier laut, ob manche Deutsche es sich nicht eventuell ein klein wenig zu einfach machen, indem sie das Antisemitismus-Problem auf die Zuwanderer abschieben.“ 

„Antisemitismus hat enorm viele hässliche Fratzen. Viele Fratzen die denken, sie wären besonders klug, wenn sie sich als Antizionisten bzw. Anti-Israelis, aber bloß nicht als Antisemiten zu erkennen geben. Antisemitismus ist schließlich ein Tabuthema. Aber Anti-Israelismus, das ist absolut „in“. Interessanterweise gibt es kein anderes Land, vor dem das Wort „Anti“ heutzutage Sinn macht. Oder habt ihr je von Anti-Italien oder Anti-Iranismus gehört? Anti-Deutschland? Anti-Türkei? Anti-Argentinismus? Anti-Thailandismus?“ 

„Genozid? Welcher Genozid? Seit der Staatsgründung Israels 1948 hat sich die palästinensische Bevölkerung zwischen dem Mittelmeer und dem Jordan allein vervierfacht, von 1,4 Millionen auf ca. 6 Millionen. Also von welchem Genozid ist die Rede?“


Arye Sharuz Shalicar

wird 1977 als Sohn persisch-jüdischer Eltern in Göttingen geboren und wächst in Berlin auf. Als er 13 Jahre alt ist, ziehen seine Eltern mit ihm von Spandau nach Wedding, wo er monatelang von muslimischen Jugendlichen antisemitisch angegriffen wird, bis er es schafft, sich in ihre Parallelgesellschaft zu integrieren. Er wird Teil der muslimischen Jugendbandenszene Berlins, u.a. als Mitglied der Black Panthers, und gründet die deutschlandweit berüchtigte Graffitigang Berlin Crime. Nach Abitur und Wehrdienst entscheidet er sich, Deutschland zu verlassen, um woanders als Jude sicher leben zu können. 2001 wandert er nach Israel aus, wo er zunächst seinen Pflichtdienst in der israelischen Armee leistet. Anschließend nimmt er an der Hebrew University in Jerusalem, der Eliteschmiede des Landes, ein Studium der Internationalen Beziehungen, Nahost-Studien sowie Europastudien auf, das er mit Auszeichnung abschließt. Nach einem Abstecher bei der Jewish Agency for Israel und beim ARD-Studio Tel Aviv zieht es Arye zurück zum IDF, wo er 2009 bis 2016 als offizieller Armeesprecher bis in den Rang eines Majors aufsteigt. Seit 2017 ist er Abteilungsleiter für Internationales im Büro des israelischen Ministerpräsidenten und ehemaliger Berater des israelischen Außenministers. Arye ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er schreibt regelmäßig zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen, u. a. für Die Welt, Berliner Zeitung, Jerusalem Post, Jüdische Allgemeine, Jungle World, und ist ein gefragter Experte und Kommentator in den Medien. Zu seinen Veröffentlichungen zählen u. a. „Ein nasser Hund ist besser als ein trockener Jude“ (2010, verfilmt 2021), „100 Weisheiten, um das Leben zu meistern“ (2021).

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