Emmy Rubensohn
Musikmäzenin/Music Patron (1884–1961)
368 Seiten, Klappenbroschur
291 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-523-5
Erschienen: 2022
32,00 €
Emmy Rubensohn (1884–1961) war Musikmäzenin, Konzertmanagerin, Salonnière und Briefautorin. Geboren 1884 in Leipzig als Tochter der jüdischen Unternehmerfamilie Frank, ging sie schon als Kind leidenschaftlich gern in Konzerte, insbesondere im Gewandhaus Leipzig, und sammelte Autogramme prominenter Künstlerinnen und Künstler ihrer Zeit.
Nach der Heirat mit Ernst Rubensohn 1907 zog sie nach Kassel, wo sie und ihr Mann ihr Haus zu einem kulturellen Treffpunkt machten, an dem u. a. der Dirigent Wilhelm Furtwängler oder der Maler Oskar Kokoschka verkehrten. Dank eines „Residenzstipendiums“ konnte der Komponist Ernst Krenek hier auch seine Oper „Jonny spielt auf“ vollenden, die 1927 ihre Uraufführung in Leipzig feierte, bevor sie zum Welterfolg wurde.
Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten gründete Emmy Rubensohn den Jüdischen Kulturbund in Kassel, für den sie Dutzende Konzerte organisierte, etwa mit dem Dirigenten Joseph Rosenstock oder der Pianistin Grete Sultan. Erst 1938 entschloss sich das Ehepaar Rubensohn zur Emigration und flüchtete 1940 nach Shanghai, 1947 schließlich in die USA. An allen Lebensstationen pflegten Emmy Rubensohn und ihr Mann, auch nach dessen Tod 1951, einen künstlerischen Freundeskreis, dem der Geiger Roman Totenberg ebenso angehörte wie der Dirigent Dimitri Mitropoulos oder Alma Mahler-Werfel, und der sich anhand ihres erhaltenen Gästebuches rekonstruieren lässt.
„[Ein] erstklassig gemachter opulenter 367 Seiten starker zweisprachiger Katalog Matthias Henkes, der ihr wieder ein Gesicht gibt, der Mäzenin Emmy Rubensohn aus Leipzig und der Verflechtungsgeschichte, in deren Zentrum sie steht.“ Leipziger Volkszeitung
»Ein ungemein informatives und personenreiches Buch.« Hessische/Niedersächsiche Allgemeine, 28. Januar 2022
„Sie war eine Frau, die im Hintergrund gewirkt hat. Sie hat aber nicht nur Geld gegeben, sondern sich auch organisatorisch und persönlich engagiert“, SWR2, 5. April 2022
»Von ihrem jugendlich-unbedingten Eintauchen in die Musikstadt Leipzig der Jahrhundertwende über ihr aktives Engagement für das Kasseler Kulturleben, das sie ab 1907 zu ihrer geistigen Heimat formte, bis hin zu den kulturell erlebten Stationen des Exils in Shanghai (ab 1938) und New York (ab 1947) lernen wir Emmy Rubensohn geb. Frank als eine Möglich-Macherin kennen, die Kulturschaffende zusammenbringt und sie dabei unterstützt, ihre Potenziale zu entfalten. Wir tauchen ein in ein Leben, das sich aus Musik und Kultur speist und mit Hilfe dieses festen, zum Eigenen gemachten Personenkerns auch den Verwerfungen der Geschichte trotzt.« info-netz-musik, 12. September 2022