Marco Helbig

Ephraim Carlebach

Neoorthodoxer Rabbiner in einer liberalen Stadt

Sprache: Deutsch
112 Seiten, Klappenbroschur
24 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-331-6
Erschienen: 2019
14,90 €

„[…] gehe nach Leipzig. […] Wenn Du einmal Deutschland verlässt, und man dich fragt wo Du warst und Du antwortest in Chemnitz, wird man Dich fragen, wo liegt das, aber antwortest Du, bei Carlebach in Leipzig, wird jeder wissen, wo du warst.“ Empfehlungsschreiben an Josef Burg von seinem Vater aus dem Jahr 1934

Ephraim Carlebach war der berühmteste Rabbiner Leipzigs und sein Lebenswerk strahlt bis heute über die Grenzen der Stadt hinaus. Durch seine neoorthodoxe Erziehung war es ihm auferlegt, neue Wege auszuloten und sie zu gehen. So gründete er die erste jüdische Schule Sachsens, erreichte den unterrichtsfreien Sabbat und setzte reformpädagogische Ideen an der Schule um. Er war das Herz und die Seele der Schule. Sein ständiges Bemühen um Verständnis und Zusammenarbeit zeichnen ihn als Menschen aus. Dieses Buch stellt Ephraim Carlebach vor und bringt ihn zurück in den aktuellen Kontext. Sein Leben und Werk stehen beispielhaft für eine Generation von Rabbinern, welche religiöse und weltliche Bildung vereinten. Als Vertreter der Neoorthodoxie zeigt seine Lebensgeschichte die überwindbaren und unüberwindbaren Grenzen auf.

Mit einem Vorwort von George Y. Kohler


Marco Helbig

Jahrgang 1979, studierte Ethnologie und Religionswissenschaften mit dem Schwerpunkt jüdische Geschichte und religiöse Minderheiten im Nahen und Mittleren Osten. Helbig wurde zum Leben und Werk des Leipziger Rabbiners Dr. Ephraim Carlebach promoviert. Seit 1998 organisiert und realisiert er Rap- und Poesie-Workshops zu den Themen Antisemitismus, Rassismus, Mobbing, Misogynie und Exklusion. Für diese Arbeit wurde er mehrfach, unter anderem von der Bundeszentrale für politische Bildung und von der Stadt Leipzig mit dem Courage Preis, ausgezeichnet.