Benjamin Kuntz

Gustav Tugendreich

Kinderarzt – Sozialhygieniker – Pionier im Öffentlichen Gesundheitsdienst

Sprache: Deutsch
106 Seiten, Broschur
22 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-314-9
Erschienen: 2019
9,90 €

Jüdische Miniaturen Bd. 241

Gustav Tugendreich (1876–1948) war ein im Öffentlichen Gesundheitsdienst von Berlin tätiger Kinderarzt und Sozialhygieniker. Der langjährige Leiter einer Säuglingsfürsorgestelle engagierte sich besonders für die Stillförderung und den Kleinkinderschutz. Zu seinen herausragenden Werken zählen das Handbuch „Die Mutter- und Säuglingsfürsorge“ sowie der gemeinsam mit Max Mosse herausgegebene Sammelband „Krankheit und soziale Lage“. Als sich die Situation seiner Familie nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten zunehmend verschlechterte, ging Tugendreich 1937 zunächst nach London, bevor er mithilfe der amerikanischen Quäker in die USA emigrierte. Seine Frau und seine beiden Kinder konnten erst wenige Monate vor Kriegsbeginn nachfolgen. Gustav Tugendreich starb am 21. Januar 1948 in Los Angeles – ohne je nach Deutschland zurückgekehrt zu sein.

Benjamin Kuntz

studierte Gesundheitskommunikation und Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld, wo er 2014 zum „Doctor of Public Health“ promoviert wurde. Seit 2011 ist er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin tätig, seit 2021 im Museum des RKI. Von 2020 bis 2022 war er zudem wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin an der Charité – Universitätsmedizin Berlin, im Projekt „GeDenkOrt.Charité – Wissenschaft in Verantwortung“.