Joseph Norden

Liebesbriefe an Regina Jonas

Sprache: Deutsch
200 Seiten, Hardcover
0 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-588-4
Erscheint vorauss. 06/2024
20,00 €

Schriftenreihe Rabbiner Dr. Joseph Norden Bd. 3

Im Juli 1939, etwas mehr als ein halbes Jahr nach den Novemberpogromen, lernte Rabbiner Dr. Joseph Norden die erste Rabbinerin der Welt, Regina Jonas, kennen. Norden hatte gerade seine neue Tätigkeit als Rabbiner des liberalen Israelitischen Tempelvereins in Hamburg aufgenommen. Es war Liebe auf den ersten Blick. Norden, der stets für die Gleichberechtigung der Frau eingetreten war, schrieb bis zu seiner Deportation nach Theresienstadt 1942 etwa einhundert Briefe an seine um gut 30 Jahre jüngere rabbinische Freundin in Berlin. Es ist eine außergewöhnliche und facettenreiche Liebesbeziehung zweier rabbinischer Persönlichkeiten im Angesicht der Schoa. Sie bezeugt zugleich eine ganz eigene Weise von Widerständigkeit.

Elisa Klapheck hat bereits mit „Fräulein Rabbiner Jonas. Kann die Frau das rabbinische Amt bekleiden?“ (2000) der ersten Rabbinerin der Welt ein Denkmal gesetzt. Im Spiegel der Liebesbriefe lernt man weitere Seiten von Jonas‘ Persönlichkeit ebenso wie der von Norden kennen. Klapheck hat die erhalten gebliebenen Briefe und Brieffragmente Nordens an Jonas ediert und mit einer Einführung versehen.

Herausgegeben von Elisa Klapheck und Ulrike Schrader

 

im Auftrag des Trägervereins Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal e.V.



Joseph Norden

(1870–1943), geboren in Hamburg, studierte in Berlin Philosophie und belegte Kurse am orthodoxen Rabbinerseminar zu Berlin. 1895 wurde er an der Universität Halle zum Dr. phil. promoviert und bestand ein Jahr später das Rabbinatsexamen. Ab 1897 war er Rabbiner in Neustettin und ab 1899 in Myslowitz (Oberschlesien). 1907 trat er die Stelle als Gemeinderabbiner der jüdischen Gemeinde in Elberfeld (heute Wuppertal) an. 1935 kehrte er nach Hamburg zurück und engagierte sich nach den Novemberpogromen 1938 für die dortige Tempel-Reform-Bewegung. Im Juli 1942 wurde Norden nach Theresienstadt deportiert, wo er 1943 starb. Er war ein bedeutender Vertreter des deutschen liberalen Judentums.

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