Ruth Zeifert

Nicht ganz koscher

Vaterjuden in Deutschland

Sprache: Deutsch
218 Seiten, Klappenbroschur
0 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-208-1
Erschienen: 2017
24,90 €

Jüdisch ist, wer Kind einer jüdischen Mutter ist. Das Religionsgesetz, die Halacha, ist da eindeutig. Allein auf die Mutter kommt es an. Herkunft und Glauben des Vaters sind für den Status irrelevant. In den Jüdischen Gemeinden sind sie nicht registriert. Da der Status oftmals im Widerspruch zu Selbstbild und Fremdzuschreibungen steht, suchte Ruth Zeifert nach der Bedeutung der religiösen Regel und schließlich das Gespräch mit „Vaterjuden“. Sie lässt diese Menschen mit ihren Erfahrungen, Problemen, Wünschen und Hoffnungen zu Wort kommen und bietet ihnen ein Forum, ihre Lebenswirklichkeit auszudrücken. Letztendlich stellt sich die Frage, ob Vaterjuden Juden sind oder im Spannungsfeld differierender Selbst- und Fremdzuschreibungen „zwischen den Stühlen“ bleiben.

Ich fühle mich immer als dieser jüdische Mischmasch, der ich bin. Egal, wohin ich mich wende, also ich weiß schon, ich glaube, wenn Sie mich vor 20 Jahren gefragt hätten, hätte ich vielleicht gesagt, ich fühle mich gegenüber den Nicht-Juden immer als Jüdin und gegenüber den Juden immer als Nicht-Jüdin, aber auch das stimmte damals schon nicht. Also ich, ich fühle mich irgendwie sehr jüdisch, ich kann das nicht ändern. Es ist einfach so. (Frau Elsa)

Mit einem Vorwort von Micha Brumlik



Ruth Zeifert

geboren 1972, Soziologin und Projektmanagerin, wuchs als Kind eines jüdisch-israelischen Vaters in Frankfurt am Main auf. 2007 Promotionsstipendium des Evangelischen Studienwerkes Villigst. 2016 Promotion ‚Vaterjuden in Deutschland‘. Publiziert und forscht zu teiljüdischer Herkunft. Ehrenamtliche Tätigkeit, z. B. als 2. Vorsitzende der DIG München, sowie Mitarbeit in Forschungsgruppen, z. B. zur Erforschung der Spätfolgen der Shoah am Sigmund-Freud-Institut in Frankfurt am Main.