Christoph Kreutzmüller, Eckart Schörle

Stadtluft macht frei?

Jüdische Gewerbebetriebe in Erfurt 1919 bis 1939

Sprache: Deutsch
92 Seiten, Broschur
10 Abbildungen
ISBN: 978-3-942271-97-4
Erschienen: 2013
9,90 €

Jüdische Miniaturen Bd. 138

In den 1920er Jahren gab es in Erfurt zwar nur eine relativ kleine jüdische Gemeinde, doch engagierten sich Juden auf vielfältige Weise in der Wirtschaft Erfurts. Neben so bekannten Großunternehmen wie der Berlin-Erfurter Maschinenfabrik Henry Pels oder Kaufhaus Römischer Kaiser gehörten auch viele kleine und kleinste Betriebe zur Palette jüdischen Gewerbetreibens, deren Spuren nur schwer zu finden sind. Wenn die Unternehmen auch fester Bestandteil der Wirtschaft waren, kam es doch seit den 1920er Jahren zunehmend zu antisemitischen Übergriffen. Mit dem sog. Aprilboykott wurde die wirtschaftliche Ausgrenzung Teil der Politik auch der Erfurter Stadtverwaltung. Trotz verzweifelter Gegenwehr mussten die meisten Betriebe bereits Mitte der 1930er Jahre aufgeben, die restlichen jüdischen Gewerbebetriebe wurden im Novemberpogrom zerstört und geplündert. Diesen Prozess der Vernichtung der jüdischen Gewerbetätigkeit in Erfurt, aber auch die Reaktion der jüdischen Unternehmer hierauf zeichnet der Band nach. 

Herausgegeben vom TWA Thüringer Wirtschaftsarchiv e. V.



Christoph Kreutzmüller

geboren 1968 in Bad Oeynhausen, langjähriger Mitarbeiter der Humboldt-Universität zu Berlin und der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz. Seit 2015 Kurator der neuen Dauerausstellung im Jüdischen Museum Berlin. 

Eckart Schörle

geboren 1971, ist Redakteur und Mitherausgeber der Zeitschrift WerkstattGeschichte und arbeitet als Verlagslektor in Erfurt. Er war viele Jahre im Förderkreis „Geschichtsort Topf und Söhne“ aktiv und bietet Stadtrundgänge zur Geschichte Erfurts im Nationalsozialismus an. Zuletzt veröffentliche er zusammen mit Sascha Münzel Erfurt Feldstraße. Ein frühes Lager im Nationalsozialismus. 

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