Luis S. Krausz (Hg.), Juliana P. Perez (Hg.)

Übergänge: Mitteleuropa im Werk jüdischer Autoren

Sprache: Deutsch, Englisch
146 Seiten, Broschur
0 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-403-0
Erschienen: 2021
17,90 €

Die Essays dieses Bandes befassen sich mit jüdischen Schriftstellern im mitteleuropäischen Raum: Walter Benjamin, Stefan Zweig, Elias Canetti, Lion Feuchtwanger, Theodor Herzl, Abraham Joshua Heschel und Vilém Flusser – und mit jeweiligen ‚Durchgängen‘. Es geht um mythische und utopische, verlorene oder in Frage gestellte Orte, die einerseits in Mitteleuropa lokalisiert sind, sich aber andererseits auch nirgendwo befinden. Es geht um ein „literarisiertes“, vielleicht um ein fiktionalisiertes jüdisches Mitteleuropa, das manchmal auch in ganz konkret erkennbaren Zügen sichtbar wird. Die Beiträge gewähren damit auch Einblick in die Diversität und den kulturellen Reichtum des mitteleuropäischen Judentums der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

 

Inhalt

Walter Benjamins verspätete Überlegungen zum Ersten Weltkrieg Michael Löwy | Vilém Flusser’s “Saul”: Drama About a Disaster Announced Eva Batličková | A Quest for Holiness. The Hasidic Background of A. J. Heschel’s Philosophy of Religion Milan Lyčka | Elias Canetti: From Ladino to German Rosana Kohl Bines | „Remember“: Nicht-Orte in Stefan Zweigs „Schachnovelle“ Juliana P. Perez | Mitteleuropa am Jordan.Theodor Herzls „Altneuland“ als Fiktion einer multikulturellen und poststaatlichen Gesellschaft Helmut Galle | Sweet Destiny: Lion Feuchtwanger’s „Jud Süss“ as a Paradigm of the Jewish Bourgeois Era Luis S. Krausz



Luis S. Krausz

geboren 1961 als Kind exilierter Wiener Juden in São Paulo, studierte klassische Philologie und Hebräisch an der Columbia University, der University of Pennsylvania und der Universität Zürich. Er promovierte in jüdischer Literatur an der Universidade de São Paulo, arbeitete als freier Journalist, Übersetzer und Redakteur und ist heute Professor für hebräische und jüdische Literatur an der Universidade de São Paulo. In Brasilien erschienen seine Übersetzungen von Elfriede Jelineks „Die Klavierspielerin“, Joseph Roths  „Radetzkymarsch“, Thomas Manns „Königliche Hoheit“, Gregor von Rezzoris „Denkwürdigkeiten eines Antisemiten“ und andere. Zahlreiche Veröffentlichungen über deutsch-jüdische und österreichisch-jüdische Literatur. Für seinen Roman „Deserto“ wurde er mit dem Prêmio Benvirá de Literatura ausgezeichnet. Für die brasilianische Fassung von „Das Kreuz des Südens“ erhielt er 2016 den 2. Preis im brasilianischen „Jabuti“ Wettbewerb. Sein Roman „Outro lugar“ („Anderorts“) wurde mit dem Prêmio Pernambuco de Literatura und mit dem Prêmio Machado de Assis ausgezeichnet.

Juliana P. Perez

ist seit 2009 als Dozentin für deutschsprachige Literatur an der Universität São Paulo (Brasilien) tätig. Von 2009 bis 2017 hat sie die Zeitschrift "Pandaemonium Germanicum" geleitet. 2015/2016 war sie Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung an den Universitäten Stuttgart und Oxford.