„Und doch gefällt mir das Leben.“ Die Briefe der Clara Grunwald 1941 bis 1943

Sprache: Deutsch
96 Seiten, Klappenbroschur
13 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-120-6
Erschienen: 2015
9,90 €

Gegen Verdrängen und Vergessen Bd. 10

„Habe ich mich selbst mit allem, was der Mensch geben kann, hergegeben? […] Nun wird mehr verlangt als das Leben…“

Die Lehrerin Clara Grunwald (1877–1943) gehörte in den 1920er Jahren zu den bedeutendsten Montessori-Pädagoginnen in Deutschland. Auf ihre Initiative wurde 1924 im Berliner Arbeiterviertel Wedding das erste „Volkskinderhaus“ gegründet. Die Sozialistin und Jüdin gründete die Deutsche Montessori-Gesellschaft, engagierte sich für die praktische Verbreitung der Montessori-Pädagogik und veröffentlichte zahlreiche Artikel. Nach dem Entzug der Lehrberechtigung durch die Nationalsozialisten 1933 widmete sie sich der Vorbereitung junger Juden für die Auswanderung. Ab 1941 arbeitete sie in einem landwirtschaftlichen Umschulungsheim, dem Hachschara-Lager Gut Neuendorf. Als 1943 die Belegschaft deportiert wurde, schloss sie sich dem Transport der von ihr betreuten Kinder nach Auschwitz an, wo sie ermordet wurde.
Die hier in einer Neuausgabe veröffentlichten Briefe schrieb Clara Grunwald aus Neuendorf an eine Freundin. „Mein Gefühl für jedes Einzelschicksal ist rege, wie es von Kindheit an bei mir sehr stark war, so stark, dass ich manchmal empfand, ich lebte viele Leben, in Freud und Leid, nicht nur das meine …“
Der Herausgeber der Erstausgabe, Egon Larsen, würdigte Clara Grunwalds pädagogisches Wirken und zeichnet ihren Lebensweg nach. Die vorliegende Neuausgabe wird durch einen Prolog von Sabine Krusen mit neuen Erkenntnissen zum Leben und Wirken Clara Grunwalds ergänzt.



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