Susanne Doetz, Christoph Kopke

„und dürfen das Krankenhaus nicht mehr betreten“

Der Ausschluss jüdischer und politisch unerwünschter Ärztinnen und Ärzte aus dem Berliner städtischen Gesundheitswesen 1933–1945

Sprache: Deutsch
576 Seiten, Hardcover
70 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-031-5
Erschienen: 2018
39,00 €

Nicht lieferbar

Unmittelbar nach der NS-Macht­übernahme kam es auch in der Gesundheitspo­litik und im öffentlichen Gesund­heitswesen zu tiefgreifenden Um­brüchen. Auf der Grundlage des „Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums“ vom 7. April 1933 wurden jüdische und politisch missliebige Ärztinnen und Ärzte aus dem staatlichen und kommunalen Gesundheits­wesen entfernt. Die Entlassungen bildeten den Auftakt zu einer Politik systematischer Entrechtung und ökonomischer Ausgrenzung, die 1938 mit dem Entzug der Approbation für alle jüdischen Mediziner einen vorläufigen Schlusspunkt fand. Zahlreiche Ärztinnen und Ärzte mussten emigrieren, töteten sich selbst oder wurden schließlich Opfer der Shoah.
Im Rahmen eines Forschungs­projekts der Historischen Kom­mission zu Berlin recherchierten die Autoren die Schicksale von rund 450 verfolgten Ärztinnen und Ärzte in städtischen Berliner Krankenhäusern und Gesund­heitseinrichtungen, die in die­sem Gedenkbuch und in einer Online-Datenbank nun der Öf­fentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Das Projekt wurde, angeregt durch die Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales Berlin und von der Historischen Kom­mission zu Berlin, in Zusammen­arbeit mit dem Landesarchiv Berlin, dem Institut für Ge­schichte der Medizin der Charité und dem Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien durchgeführt.

Unter der Mitarbeit von Judith Hahn

Ausgezeichnet mit dem Herbert-Lewin-Preis, dem Forschungspreis zur Rolle der Ärzteschaft in der Zeit des Nationalsozialismus, des Bundesministeriums für Gesundheit, der Bundesärztekammer, der Bundeszahnärztekammer, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung.



Susanne Doetz

Dr. med., geboren 1966, ist Ärztin und Medizinhistorikerin. Sie war lange Zeit Mitarbeiterin am Institut für Geschichte der Medizin und Ethik in der Medizin der Berliner Charité. Ihre Forschungsschwerpunkte sind „Medizin im Nationalsozialismus“ sowie „Geschichte der Humangenetik/Eugenik im 20. Jahrhundert“.

Christoph Kopke

Dr. phil., geboren 1967, ist Professor für Politikwissenschaft und Soziologie an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Davor war er u.a. am Institut für Geschichte der Medizin der Charité Berlin, am Moses Mendelssohn Zentrum für europäisch-jüdische Studien (MMZ) an der Universität Potsdam sowie als freiberuflicher Politikwissenschaftler tätig.

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