Buchvorstellung und Gespräch: Lin Jaldati. "Trümmerfrau der Seele"

Mar 25 2015 19:00 Jüdisches Gemeindehaus, Berlin

Mit Lin Jaldati
Moderation: Nora Pester, Verlegerin

1952 kam Lin Jaldati, holländische Sängerin und Shoah-Überlebende, mit ihrem Ehemann Eberhard Rebling aus den Niederlanden in die DDR. Beide wurden die berühmtesten Jiddisch-Interpreten nicht nur in der DDR, sondern in der ganzen sozialistischen Welt.
In ihrer 50-jährigen Karriere sang Lin Jaldati (1912–1988) ihre Lieder sowohl vor Überlebenden als auch vor Nachgeborenen in den jüdischen Gemeinden, vor Nicht-Juden und Sozialisten in aller Welt, einschließlich Nordkorea und Indonesien. Als Mitgefangene von Anne Frank in Westerbork, Auschwitz und Bergen-Belsen war sie zudem eine der ersten, die ihre eigene und Annes Geschichte erzählte. Jaldati wurde zu einer Kulturbotschafterin der DDR, auch in Israel.
Die bei Hentrich & Hentrich in der Reihe „Jüdische Miniaturen“ erschienene Biographie des US-amerikanischen Historikers Prof. David Shneer, in Zusammenarbeit mit Jalda Rebling, ist auch ein Beitrag zu einer nachträglichen Betrachtung der Beziehungen zwischen der DDR und Israel – in diesem Jahr, wo die offiziellen Deutsch-Israelischen Beziehungen ihren 50. Jahrestag feiern.

Chasan Jalda Rebling, geboren in Amsterdam, ist Kantorin, Schauspielerin und Sängerin, spezialisiert auf europäisch-jüdische Musik vom frühen Mittelalter bis zur Moderne. Seit Ende der 1970er Jahre gastierte sie gemeinsam mit ihren Eltern Lin Jaldati und Eberhard Rebling und ihrer Schwester Kathinka auf nationalen und internationalen Bühnen. Sie initiierte in der DDR die „Tage der Jiddischen Kultur“ (1988–1997 UNESCO-Projekt) in Ost-Berlin und war Mitbegründerin des Jiddischen LiedTheater im Hackeschen Hoftheater Berlin (1993–2008). Soeben erschien ihre neue CD A brivele fun Vilna, eine Hommage an Lin Jaldati. 
Event location:
Jüdisches Gemeindehaus
Kleiner Saal 
Fasanenstraße 79–80
10623 Berlin
Eintritt: EUR 5,00 / 3,00 erm.

Eine Veranstaltung der Jüdischen Volkshochschule der Jüdischen Gemeinde zu Berlin
 

Information about the author: David Shneer