Buchpremiere: Lauingers. Eine Familiengeschichte aus Deutschland

19.04.2015 11:30 Neue Synagoge, Berlin

Einführung: Nora Pester, Verlegerin

Grußwort: Volker Beck, Mitglied des Deutschen Bundestages

Im Gespräch mit Klaus Mueller: Wolfgang Lauinger

Lesung: Bettina Leder, Autorin

Musik: Mitglieder des Swing Dance Orchestra

Abschließende Gesprächsrunde mit Volker Beck, Wolfgang Lauinger und Andreas Pretzel, Humboldt-Universität zu Berlin, Institut für deutsche Literatur, Archiv für Sexualwissenschaft 

Moderation: Klaus Mueller, Initiator/Koproduzent des Dokumentarfilms Paragraph 175; Europäischer Repräsentant des United States Holocaust Memorial Museums

Anschl. Kleiner Empfang

„Lauingers. Eine Familiengeschichte“ aus Deutschland erzählt die Geschichte des 1879 in Augsburg geborenen Artur Lauinger und seines Sohnes Wolfgang. Artur Lauinger wird 1937 als vermutlich letzter jüdischer Journalist in Deutschland entlassen. Dreißig Jahre lang hatte er für die renommierte Frankfurter Zeitung gearbeitet. Als er 1939 zur Emigration nach London gezwungen wird, lässt er seinen damals 20jährigen Sohn in Deutschland zurück, damit dieser „dem Vaterland“ – sprich: der Wehrmacht – diene.

1940 wird Wolfgang Lauinger als „Halbjude“ aus der Wehrmacht entlassen. In Frankfurt schließt er sich einer Gruppe von Swingjugendlichen an, die sehr schnell die Aufmerksamkeit der Gestapo auf sich zieht. Doch auch nach der Befreiung ist die Verfolgung für ihn nicht zu Ende. 1950 wird er in der Bundesrepublik wegen des Verdachts, gegen den § 175 verstoßen zu haben, verhaftet. 

Mit beindruckender geistiger Agilität und Präsenz erzählt der heute 96jährige Wolfgang Lauinger aus seinem Leben zwischen Widerspenstigkeit und Verfolgung. Er hat bereits an zahlreichen Veranstaltungen unter dem Titel „Swing zu Unzeiten“ mitgewirkt, in deren Mittelpunkt die Swingkids im „Dritten Reich“ standen. Wolfgang Lauinger ist sein Leben lang ein leidenschaftlicher Swingfan geblieben. 

Eine Veranstaltungskooperation von Amadeu Antonio Stiftung, Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, Hentrich & Hentrich Verlag Berlin, Lesben- und Schwulenverband in Deutschland e.V. (LSVD), Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum

Veranstaltungsort:

Großer Saal der Neuen Synagoge Berlin
Oranienburger Straße 28/30
10117 Berlin

Anmeldung bis 15. April 2015 erbeten unter buero@hentrichhentrich.de oder Tel. 030/609 23 865


Informationen zum Autor: Bettina Leder