Georges Bensoussan

Die Juden der arabischen Welt

Die verbotene Frage

Übersetzung: Jürgen Schröder
Sprache: Deutsch
192 Seiten, Klappenbroschur
0 Abbildungen
ISBN: 978-3-95565-327-9
Erschienen: 2019
19,90 €

Mit einer Einleitung von Stephan Grigat

Ist ein Frieden zwischen den Religionen möglich? Bietet die Geschichte keine Beispiele für einen solchen? War der Zeitabschnitt des „Al Andalus“ denn nicht durch eine harmonische Koexistenz von Juden, Muslimen und Christen geprägt? 
Indem er die goldene Legende der einen und den Manichäismus der anderen ablehnt, zeigt Georges Bensoussan, dass die arabische Welt für Minderheiten, und zwar insbesondere für die jüdischen, eine Stätte des Schutzes, aber auch der Unterwerfung war. Gestützt auf Recherchen in militärischen, diplomatischen und Verwaltungsarchiven, rekonstruiert Bensoussan diese Beziehungen. 
Über die Geschichte der Emanzipation und der Unterdrückung hinaus geht es ihm darum, wie sich das Verhältnis der muslimischen Welt zur abendländischen Moderne von den mittelalterlichen Wurzeln bis zur Dekolonisation langfristig entwickelt. 

Aus dem Französischen von Jürgen Schröder

Aus dem Inhalt
Das tunesische Beispiel | Eine Geschichte der Auslassungen | Knechtschaft | Jerusalem | Die arabische Welt und die Verfolgung von Juden unter Nazi-Deutschland und Vichy | Die Große Moschee von Paris unter der Besatzung | Die Geschichte der Shoah in der arabisch-muslimischen Welt | Ein verlassenes Königreich | „Zusammenleben“. Der Fall Frankreichs | Die Neuschreibung der Abwanderung

Leseprobe
„Warum hat sich die arabische Welt in kaum einer Generation ihrer Juden entledigt? Warum dieser so schnelle Abzug von einer zweitausend Jahre alten Heimaterde? Die jüdischen Gesellschaften des Orients seien mit dem israelisch-arabischen Konflikt versunken, sagt man uns im Allgemeinen, und der arabische Antijudaismus sei nur eine Folge des Palästinakonflikts. In Wirklichkeit hat der Untergang schon lange vor dem Erscheinen des Zionismus begonnen.“


Georges Bensoussan

geboren 1952 in einer alteingesessenen jüdischen Familie Marokkos, die nach Frankreich auswanderte, ist Historiker, Experte für europäische Kulturgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, insbesondere für die Kulturgeschichte der jüdischen Welt.  Er ist Chefredakteur der französischen Zeitschrift „Revue d'Histoire de la Shoah“. Gleichzeitig verantwortet er die Veröffentlichungen des Mémorial de la Shoah in Paris, so zum Beispiel über das von Emanuel Ringelblum und anderen im Warschauer Ghetto angelegte und versteckte Archiv. Er wurde u.a. 2008 mit dem Prix Mémoire de la Shoah der Fondation Jacob Buchmann, verliehen von der Fondation du Judaïsme Français, ausgezeichnet.

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